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Wasser

Diesen Vortrag habe ich bei verschiedenen Veranstaltungen in Münster vorgetragen. Er spiegelt meine damalige, impulsive Meinung wieder.

Was für eine Macht Wasser auf unser Leben hat, haben wir dieses Jahr alle eindrücklich erlebt. Sowohl zu viel, als auch zu wenig Wasser ist schlecht für unsere Gesellschaft. Beim einen droht Hochwasser, beim anderen Dürre. Menschen ertrinken oder verdursten. Der schmale Grat dazwischen ist durch den Klimawandel in Gefahr. Wir Menschen als Auslöser des Klimawandels verstärken also die Macht des Wassers, der wir nahezu schuztlos ausgeliefert sind.

In Deutschland gibt es vier wichtige Bereiche, für die Wasser benötigt wird. Zur Kühlung von fossilen Kraftwerken, zum Transport von Waren auf den Flüssen wie Rhein und Dortmund-Ems-Kanal, für die Landwirtschaft und für uns selbst, also zum Duschen, Kochen, Trinken und Blumen gießen.

Im Jahre 2030 werden wir 40% mehr Süßwasser global verbrauchen, als uns die Erde zur Verfügung stellt. Im Prinzip bedeutet dies: es wird zur Wasser-Triage kommen.

Denn:

Ohne gekühltefossile Kraftwerke haben wir keinen Strom, außer wir ziehen dieEnergiewende durch. Ohne Strom können wir keine Kühlanlagen betreiben, die wir aufgrund der zunehmenden Hitzewellen dringend benötigen.

Ohne Transport von Waren wird es uns ähnlich gehen wie mit der Ever Green im Suez-Kanal, nur sind wir direkter betroffen. Treibstoff, fossile Energieträger, Nahrungsmittel und und und können nicht transportiert werden. Daher könnten wir keine Autos betanken und das Essen im Supermarkt wird weniger.

Ohne Bewässerung in der Landwirtschaft wird aufgrund der zunehmenden Hitzewellen und aufgrund der Dürren, wie wir sie bereits erleben, zum einen die Ernte verdorren und zum anderen die Wälder austrocknen. Ein paar Jahre geht das gut, aber spätestens nach drei, vier Jahren wird sich dies in den Lebensmittelpreisen und -angeboten widerspiegeln. Bauer*Innen werden arbeitslos, Flächen erodieren.

Ohne Trinkwasser aus dem Wasserhahn für uns selbst wird es privat richtig teuer. 9000€ für Wasser pro Jahr wird ein durchschnittlicher Haushalt ausgeben müssen. Gärten werden vertrocknen, urban gardening unrentabel und Duschen ein echter Luxus.

Unsere derzeitige Gesellschaftsstruktur legt nahe: die Triage wird anhand des Geldes geklärt. Wer viel Geld hat – Konzerne, reiche Menschen – wird Wasser haben. Wer arm ist – Bäuer*Innen, arme Menschen – wird kein Wasser haben, verdursten, verhungern oder den Hitzetod sterben.

Die Kosten des Klimawandels potenzieren sich mit längerem warten immer weiter. Jeder Euro der heute nicht investiert wird, wird in Zukunft mit 2 bis 11 Euro zu bezahlen sein.

Kurz gesagt: wir entscheiden heute, ob unsere Kinder und Kindeskinder in Zukunft sich gegenseitig für Wasser töten müssen oder gemeinsam im Freibad unbeschwert spielen können.

Published inAktivismusShortcuts

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