Zum Inhalt springen

Unzureichende Dogmen

Diesen Vortrag habe ich bei verschiedenen Veranstaltungen in Münster vorgetragen im Dezember 2021 und Januar 2022. Er spiegelt meine damalige, impulsive Meinung wieder.

Ich möchte mit einem Zitat von Abraham Lincoln starten: Die Dogmen der ruhigen Vergangenheit sind für die stürmische Gegenwart unzureichend. Der Anlass ist voller Schwierigkeiten, und wir müssen uns dem Anlass anpassen. So wie unser Fall neu ist, müssen wir neu denken und neu handeln. Wir müssen uns selbst losreißen, und dann werden wir unser Land retten.

Einen Monat später begann der Bürgerkrieg in den USA in dem die Sklaverei formal abgeschafft wurde, die seit vierhundert Jahren herrschte. Heute erscheint uns Sklaverei absurd, damals nicht. Heute erscheint uns vieles absurd, was einst normal war. Die Erde als Zentrum der Welt, die Vielsafttheorie, die dafür sorgte, dass Menschen sitzend schliefen oder das es gut ist Angriffskriege zu führen. Wie absurd ist eine Welt, in der wir live mit ansehen, wie unsere Brüder und Schwestern leiden und sterben.

Alles ändert sich. So wie unser Leben. Unser Leben ist kein Ziel, sondern ein langer Weg, ein Prozess, voller Unwägbarkeiten. Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass wir auf Parties unseren Impfausweis vorzeigen oder Menschen vor den Häusern von Gesundheitsministerinnen mit Fackeln aufmarschieren würden. Nichts davon kam vom Himmel geflogen #Don’tLookUp. Nein die Welt hat sich dahin entwickelt, ist einen Prozess untergangen.

Das gleiche erleben wir gerade mit Braunkohle. Wir befinden uns in einer Situation, die früher und hoffentlich in Zukunft als völlig surreal und absurd gilt: Häuser werden für Bodenschätze zerstört. Um Menschen ein Leben zu ermöglichen, wird anderen Menschen ein Leben weggenommen.

Wir wollen Strom, wir wollen Wärme. Statt langsamer zu fahren, weniger zu heizen und Strom zu sparen, um unseren Energiebedarf weniger von Öl, Gas und Kohle aus Russland zu decken, wird stattdessen ein Tankgutschein für Menschen mit Autos besprochen. Die Lösung kann nicht mehr von dem sein, was uns in die Krise gebracht haben und das sind auch klar die fossilen Energien

Aber wofür? Wie sind wir an diesen Punkt gekommen? Wer von uns würde seine Heimat hergeben für ein paar Tage mehr Strom auf dem Handy. Und darüber reden wir ja, ein bisschen mehr Strom. Wieviel wären wir bereit von Münster wegzubaggern für unsere Bequemlichkeit, für das Gemütliche? Den Prinzipalmarkt? Berg Fidel? Coerde?

Als Kind habe ich häufiger meine Großeltern in ihrer Gartenlaube in der Leipziger Tieflandsebene besucht. Dort ist vieles durch die Braunkohletagebaue der letzten Jahrzehnte geprägt. Ich wuchs auf in einer Mondlandschaft, hier und da künstliche Seen, aufgeforstete Bäume. Nichts dort ist natürlich. Wofür existiert diese Mondlandschaft? Für ein bisschen mehr Wärme und ein bisschen mehr Bequemlichkeit.

Und jetzt? Erschaffen wir nun woanders eine Mondlandschaft? Wieviel Erde verwandeln wir in einen Mond bis wir einen neuen Mond brauchen, um daraus eine Erde zu machen?

Wäre es nicht einfacher die Erde Erde und den Mond Mond sein zu lassen? Und was ist denn diese Erde in Zukunft? Haben sie sich mal gefragt, wie sie sich die Welt in 8 Jahren, in 100 Jahren oder gar im Jahr 3000 wünschen? Natürlich, sagen sie jetzt, was interessiert mich das? Nun, es interessiert sie, weil sich früher Menschen diese Frage gestellt haben. Wie würde die Welt wohl im Jahre 2000 aussehen. Ich lade Sie ein sich mit uns zu fragen, wo wir 2030 sein wollen, als Mensch, als Münsteranerin, als Europäerin, als Erdenbewohnerin. Hinterfragen wir, was jetzt ist, erkennen wir die Absurdität.

Denn, so absurd es uns vor zwei Jahren erschien immer eine Maske dabei zu haben und Leute nach ihrem Impfstatus zu fragen, so absurd sollte es uns erscheinen die Welt zu zerstören, um sie lebenswert zu machen. Kommen sie mit auf dem Weg zur Mitgestalterin dieser Welt. Und das beginnt heute, indem wir die fossilen Energien aus unserem Leben vertreiben. Die Herkunftsländer für einen großteil der fossilen Energien sind Diktaturen, Autokratien oder Bürgerkriegsländer.

Alle Menschen haben ein Recht auf Leben, auf Frieden. Kein Dorf, keine Stadt und auch kein Land darf wegen Energiesorgen der Zerstörung übergeben werden.

Published inShortcuts

Sei der Erste der einen Kommentar abgibt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner